Jeder ist in seinem täglichen Leben einer bestimmten Menge an Belastung ausgesetzt. Das ist ganz normal und in mancher Hinsicht ich auch nützlich. Sollte der Stress aber sehr groß werden oder
eine Ansammlung von kleineren Anspannungen entstehen, oder eine stressige Situation über eine längere Zeit bestehen kommen die Selbstheilungskräfte des Körpers ins Stocken oder werden
überfordert.
Stress kann körperlichen Ursprungs sein, also infolge von Autounfällen, Stürzen oder Sportverletzungen auftreten, aber auch von psychischen oder emotionalen Belastungen. Dazu
zählen zum Beispiel der Verlust einer geliebten Person, berufliche Überforderung, Mobbing oder Gewalterfahrung. Das alles hat einen ungeheuer belastenden Effekt und kann sowohl körperliche als auch
emotionale Auswirkungen haben.
Aber auch Krankheit, Bakterien oder sonstige Erreger können zu Belastung in Gewebe, Organen oder Körpersystemen führen. Chirugische Eingriffe sind von Natur aus sehr invasiv, und das daraus
resultierende, sich zusammenziehende, Narbengewebe sowie mögliche Verklebungen können Nerven beeinflussen, Schmerzen verursachen und Bewegungen einschränken.
Schwangerschaft und der Prozess der Geburt, obwohl vollkommen natürlich, können die Mutter in einem emotionalen und/oder physischen Gefühlschaos zurücklassen – selbst wenn alles glatt läuft.
Treten während der Schwangerschaft oder der Geburt Komplikationen auf vervielfältigt sich der Stress. Becken- und Rückenschmerzen treten häufig auf, sowohl während als auch nach der
Geburt.
Das Baby selbst ist auch nicht immun gegen Stress, mancher davon entsteht bereits direkt im Mutterleib. Babies bewegen sich während der Schwangerschaft und können dabei einen Arm, ihren Kopf oder Nacken für einen längeren Zeitraum in eine etwas unangenehmen Stellung bringen. Das kann Gewebe und Muskeln unter Spannung setzen und später zu
Problemen führen wenn es nicht behandelt wird.
Der Geburtsprozess selbst ist ein anstrengender Prozess und fordert dem Baby einiges ab, selbst ohne Komplikation. Der Kopf und Nacken stehen unter einer starken Anspannung wenn sie sich den Weg
durch den Geburtskanal und die starke Beckenbodenmuskulatur erzwingen. Bei einer Zangengeburt bewirken das Drehen und Ziehen noch eine deutlich höhere Belastung auf Kopf, Nacken und Brustkorb des
Kindes. Glücklicherweise ist die Menschheit schon sehr lange mit dem Geborenwerden vertraut und die meisten Kinder bewältigen es auch mit Leichtigkeit. Manchmal aber, zum Beispiel bei Schlaf- oder
Ernährungsproblemen kann das mit diesen beibehaltenen Spannungen zusammenhängen, die noch von der Geburt herrühren.